Botschaft der Religionen in der Coronazeit

| Seelsorgeraum Telfs

Bischof Glettler lädt zu Treffen von ReligionsvertreterInnen bei der Friedensglocke Mösern

Zu einem internationalen Gebetstag aller Religionen angesichts der Corona-Pandemie hat das interreligiös besetzte „Hohe Komitee der Geschwisterlichkeit“ aufgerufen. Tiroler ReligionsvertreterInnen folgen der Einladung des Bischofs der Diözese Innsbruck, Hermann Glettler, zu einem Treffen am Donnerstag, 14. Mai 2020, bei der Friedensglocke in Mösern. Sie werden dort eine interreligiöse Botschaft aussenden, die auf menschliche, soziale und spirituelle Werte aufmerksam macht. Das Treffen wird mit dem Läuten der Friedensglocke um 15 Uhr eingeleitet.

Am interreligiösenTreffen in Tirol nehmen teil:

Hermann Glettler, Diözesanbischof von Innsbruck
Olivier Dantine, evangelische Kirche Tirol und Salzburg
Günter Lieder und Thomas Lipschütz, Israelitische Kultusgemeinde Tirol und Vorarlberg
Samir Redzepovic, Islamische Religionsgemeinschaft Tirol
Dursun Bulut Dede, Alevitische Gemeinschaft in Tirol
Max Valtingojer, Neuapostolische Glaubensgemeinschaft in Tirol
Gabriele Doppler, Buddhistische Religionsgemeinschaft in Tirol
Gerhard Egger, Kirche der Heiligen der letzten Tage Tirol

Vertreter der griechisch-orthodoxen und serbisch-orthodoxen Gemeinden in Tirol können aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen. 

Gemeinsame Botschaft in Tirol

Verständigung und Zeichen der Verbundenheit zu setzen, ist für die VertreterInnen der in Tirol vertretenen Religionen ganz selbstverständlich. Anlässlich der weltweiten Initiative in der Corona-Pandemie gibt es nun auch eine Zusammenkunft in Tirol, um aufgrund gemeinsamer Werte eine Botschaft an die Tiroler Bevölkerung zu richten. Damit wird sowohl die Vielfalt als auch die Einheit der Bevölkerung unseres Landes repräsentiert. Die uns gemeinsam bewegenden Fragen sind: Was brauchen wir, um die Herausforderungen der aktuellen Krise konstruktiv annehmen und begleiten zu können? An welchen Werten und spirituellen Erfahrungen orientieren wir uns, um uns durch die derzeitige Situation nicht als Menschheit spalten zu lassen, sondern Stärke im Gemeinsamen zu erfahren? Welche Grundlagen sind wichtig, um einander auch in Zukunft beizustehen und einen Impuls zur Stärkung von Gemeinschaft zu geben? Diese und ähnliche Fragen werden die Religionsgemeinschaften in ihren Beiträgen aufgreifen. 

Große Unterstützung für internationalen Gebetstag am 14. Mai

Zu dem internationalen Gebetstag aller Religionen gegen die Corona-Pandemie hat das interreligiös besetzte „Hohe Komitee der Geschwisterlichkeit“ aufgerufen. Man dürfe in der aktuellen Krise „nicht vergessen, sich an Gott den Schöpfer zu wenden“, hieß es in einer entsprechenden Erklärung. Jeder Mensch – egal, in welchem Land oder welcher Religion – möge sich beteiligen. Am 14. Mai sollen die Angehörigen aller Weltreligionen beten, fasten und sich „Werke der Nächstenliebe“ widmen, appellierte auch Papst Franziskus. Das Gebet sei ein „universeller Wert“.

Auch die Angehörigen der 350 protestantischen, anglikanischen und orthodoxen ÖRK-Mitgliedskirchen sollen am kommenden Donnerstag Gott um Hilfe gegen das Coronavirus bitten, so der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen in Genf.

Der Weltkirchenrat (ÖRK) schließt sich ebenfalls der Initiative an.

Hintergrundinfo

Das „Hohe Komitee der Geschwisterlichkeit“ war im vergangenen Jahr gegründet worden. Es kümmert sich um die Umsetzung des Dokuments über die Brüderlichkeit unter den Menschen, das Papst Franziskus im Februar 2019 in Abu Dhabi mit dem Großimam von Al-Azhar, Al-Tayyeb, unterzeichnet hatte.

Foto: Friedensglocke Mösern / meinbezirk.at / Julia Scheiring