Gestaltung

| Pfarre Heilig Geist

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Kirche des neuen Sozial- und Pastoralzentrums in Telfs – Schlichtling

ist am 26.10. 2002 von Bischof Dr. Alois Kothgasser dem Hl. Geist geweiht worden. Sie gilt in einer Zeit der steigenden Gleichgültigkeit und Kirchenferne als ein Symbol des Aufbruchs und der Hoffnung im neuen Jahrtausend. „Die Heilig-Geist-Kirche ist ein kleines kostbares Gesamtkunstwerk für Menschen im neuen Jahrtausend und zeigt: Wenn Kirche Visionen umsetzt, kann sie dabei zeitgemäße Kunst im öffentlichen Raum schaffen“ (Zeitschrift West: Ausgabe 10, September 2007, Seite 90-93).

Besonders beachtenswert ist und bleibt die künstlerische Annäherung durch den gebürtigen Trienter Maurizio Bonato an den Hl. Geist. Maurizio Bonato setzt beim Empfinden und Erfahrungen und nicht so sehr beim Verstehen an. Die in der Kirche verwirklichtlichten Elemente sind denkbar einfach: Folien, Stoffe, Digitaldruck, Metallpack und Pigmentfarben bilden ein Ensemble. Charakteristisch sind Menschengestalt, Verhülltes, eine Salbung, Öl und ein zu beschreitender Weg. „Das Ritual der Salbung besteht aus einer alltäglichen Handlung, der erst durch die Segnung mit dem Hl. Geist eine spirituelle Bedeutung hinzukommt. Sie ist ein Symbol für die Segnung, für den Kontakt mit dem Hl. Geist. Er hinterlässt sozusagen eine wahrnehmbare Spur in Form des Öls. In der Bildabfolge des Bodenfrieses wird die Salbung durch die Berührung mit ölgetränkten Tüchern symbolisiert“ (Maurizio Bonato am 26.9.2002).

 

An den Knotenpunkten des kirchlichen Lebens spielt das heilige Öl (Chrisamöl) seit jeher eine wichtige Rolle; in der Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung: ein Zeichen für Erwähltsein, Stärkung und Auftrag. Salbung und wohlriechende Öle werden so auch in der Krankenpflege eingesetzt. Die Sakramente werden gespendet in einem Raum des Vertrauens und des Annehmens eines Geschenkes. So ähnlich können wir auch vom Hl. Geist sagen, dass es ihn als Geschenk gibt. Es ist für den Menschen bestimmt, der im Vertrauen auf Gott den Weg geht.

Der Hl. Geist trifft mein Innerstes und verschiebt meine Grenzen. Jedenfalls ist er am Anfang des irdischen Lebens im Bild der Taufe, wie im letzten Atemzug des Menschen, in der sich gebärdenden Kraft des Erwachsenen bei der Firmung und in der Erwählung der Priesterweihe gegenwärtig.

 

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Die Innenarchitektur der Kirche

Die schlichte Architektur von Peter Thurner findet ihre Fortsetzung in einer spezifischen Umsetzung des spirituell tiefen und schwierigen Themas vom Hl. Geist.

In elliptischer Form angelegt, lädt sie zu Einkehr und Besinnung ein. Die Innendecke symbolisiert einen alten umgedrehten Rumpf eines Bootes. Die Kirche ist wie ein Schiff, in dem sich die Gemeinde zum Gottesdienst versammelt. Betritt man den Kirchenraum, so öffnet sich ein wunderbares sonnenhelles, ovalförmiges Kirchenschiff. Die Innendecke lässt sich anheben und wieder senken und erhellt den Boden mit ihrem kranzförmigen Lichteinfall. Image Die Wahl eines elliptischen Baukörpers für den Kirchenraum und die in je 2 Untergeschossen untergebrachten Jugendräume erklären sich aus der Abgrenzung der Formensprache zu den Wohnbauten, der Lage im Gelände und aus der räumlichen Vorstellung eines zeitgemäßen sakralen Innenraumes.

„Dieser „himmlische Einfall“ korrespondiert mit Maurizio Bonatos Bodenfries und lädt ein, das Rund der Innenmauer mit gesenktem Blick abzuschreiten und sich auf meditative Bilderfolge einzulassen “ (Zeitschrift West: Ausgabe 10, September 2007, Seite 92).

 

Das Konzept war, einen schlichten kontemplativen Sakralraum zu schaffen. Die Dachkonstruktion schwebt auf Holzbindern die exakt der Konstruktion eines umgedrehten traditionellen Bootes mit durchlaufendem Kiel und darauf aufgebauten Spanten entspricht. Über ein vertikales vom Innraum nicht sichtbares Fensterband fällt entlang der Außenwände Licht in den Kirchenraum.

Der Innenraum ist durch die Auflagerpunkte der Holzkonstruktion in seiner Form erfassbar. Der Kirchenraum wird bestimmt durch die Lichtführung. Licht wird zum Symbol für das Spirituelle, das nicht Fassbare. Die Außenwelt wird abgeschirmt.

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Die 12 Kirchenfenster mit den Apostelkreuzen

Zwischen dem Innen und Außen spannt Bonato den Fenstern zwölf Tücher vor, versehen mit Bibelzitaten aus der Hl. Schrift zum Thema Hl. Geist und ausgesucht von Bischof Alois Kothgasser. Damit setzt Bonato ein sichtbares Zeichen an der Grenze und gibt uns ein Bild für den Hl. Geist, sein Wirken und seine Bewegung. Die leise Bewegung des Tuches bei einem sichtbar werdenden Hauch, seine Anwesenheit im Ungewissen, das dahinterliegt und im Licht doch Vorhandenes signalisiert: Der Geist macht lebendig.

 

„Die in den 12 Fensteröffnungen eingefügten Bilder auf gespanntem Transparentpapier sind als Sinnbild für Tücher zu verstehen. Tücher sind wiederum materielle Gegenstände, an denen sich Elemente wie Licht, Luft und Wind zeigen“ (Maurizio Bonato am 26.9.2002). In den zwölf Fenstern wurden auch die Zwölf Apostelkreuze gegeben, die auch ausdrücken wollen, dass es sich hier um einen sakralen Raum handelt, indem die Hl. Eucharistie gefeiert wird.

 

 

 

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Der Bodenfries

Bewegung ist auch gefordert beim Abschreiten des Bodenfrieses. Dem Oval der Mauer entlang sind 112 Bilder eingelassen. Dem schnellen Betrachter erschließt sich nichts Wesentliches. Erst im Abgehen und bewussten Blick auf den Boden wird eine Bilderfolge erkennbar. Sie zeigt in Teilaufnahmen den Körper einer Frau, die mit öl-getränkten Tüchern gesalbt wird. Eine Männerhand legt die Tücher auf. 61 Bilder von Fotogrammen einer Videoaufnahme werden erweitert durch 51 Bilder, die mit Pigmentfarben auf Metallpack gemalt wurden. „Grundlage meiner Arbeit bildet ein Videofilm, in dem ein weiblicher Körper mit zwölf in öl getränkten Tüchern stufenweise bedeckt wird. Aus dem Video wählte ich 61 Standbilder, die im Digitaldruck auf Plexiglas einen Teil der Arbeit bilden. 51 davon habe ich mit verschiedenen graphischen Verfahren (auf Transparentpapier, Papier und Malfläche) übertragen und schließlich gemalt“ (Maurizio Bonato am 26.9.2002). ImageImage Einst salbte eine Sünderin Jesus (Lk 7,37-38). Sie setzte damit ein Zeichen. Bei Maurizio Bonato salbt eine Männerhand eine Frau. Den Betrachter begleitet diese Hand im Abschreiten des Weges. Dieser muss feststellen, dass sich die Bilder überlagern, dass sich das dargestellte Subjekt entzieht und eine Entkörperung des konkreten Bildes stattfindet. Der Mensch kann nicht erkennen, was passiert, wenn sich der Schritt von der Materie zum Geist vollzieht. Wir können diesen Schritt weder am Mann noch an der Frau festmachen. Der Blick zum Boden wird erhellt durch den direkten Lichteinfall im Dach mit Blick zur Decke. Die Wirklichkeit am Boden wird undurchschaubarer und gleichzeitig auch erahnbarer. Im Gegensätzlichen, das zu einer Einheit findet, ist auch der Geist zu Hause. Und alles vollzieht sich am Bild des Menschen.

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Die 12 Tafeln im Presbyterium: Das Abbild des Menschen im Zentrum des Feierortes

Das Bild des Menschen in seiner Verwandlung und seinem Verschwinden ist auch Thema der zwölf menschengroßen Bilder an der Altarwand. Das Prinzip des Hl. Geistes ist nur erahnbar und hat bei Maurizio Bonato doch einen Ausdruck gefunden. Der Mensch, sein Gesalbtsein und sein stetes Unterwegssein an der Grenze und manchmal darüber hinaus.

 

Zwei weitere Tafeln ergänzen den Altarraum.

Einmal die grafische Darstellung auf weißem, transparentem Papier, der Hl. Geist in Form einer Taube.

Eine zweite Tafel, die je nach liturgischem Schwerpunkt in den vier Farben rot, violett, grün und weiß ausgetauscht werden. Sie vermitteln dem Gläubigen sinnbildlich in welchem Teil des Kirchenjahres man sich gerade befindet.

„An der Altarwand sind 12 Tafeln angebracht, in denen die progressive Auflösung einer Menschengestalt mit graphischen Mitteln und Maltechniken thematisiert wird. Ein gemalter Körper verschwindet immer mehr von Bild zu Bild hinter den Malschichten bis fast nur Farbe d.h. Erde bleibt. Vergeistigung ist hier mit Auflösung oder Zu- Erde- Werden gleichgesetzt“ (Maurizio Bonato am 26.9.2002).

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Der Tabernakel

 Im Tabernakel werden die geweihten Hostien aus dem Gottesdienst aufbewahrt. Zum Zeichen der Gegenwart Christi brennt neben dem Tabernakel ein rotes Öllicht, das Ewige Licht. Der Tabernakel in der Heilig-Geist-Kirche ist mit Bergkristallen besetzt und auf Silberplättchen montiert. Als Erbauer dieses Juwels zeichnet sich Kunstschmied Josef Kölblinger aus Innsbruck.

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Der Altar mit dem Ambo

 

 

 

 

 

 

 

 

In den Altar wurden Reliquien von Pater Jakob Gapp, Pfarrer Otto Neururer und Schwester Edith Stein eingelegt. 

 

 

 

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Der Ambo für das Evangeliar

Nach dem Verlesen des Wortes Gottes wird das Evangeliar auf den zweiten Ambo gelegt als Ort des gegenwärtigen Wort Gottes. Gestaltet wurde dieser Aufbewahrungsort der Hl. Schrift von Tischlermeister Thomas Moser aus Hl. Kreuz bei Hall. Er gestaltete den Fuß dieses zweiten Ambos mit einer Darstellung des Hl. Geistes als Taube.

 

 

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Die Kirchenfenster von Chryseldis Hofer-Mitterer

 

Gleich nach dem Betreten des Kirchenportals befindet sich auf der rechten Seite die Taufkapelle, die mit Glasbildern von Frau Chryseldis Hofer-Mitterer zum Thema Taufe geschmückt ist. 

 

 

 

 

 

Links vom Eingang befindet sich eine wunderbare Madonna aus dem Jahre 1500/10. Sie wurde aus Lindenholz geschnitzt und stammt aus Maria Donauwörth (NÖ). Wahrscheinlich war diese 120 cm große Madonna die Zentralfigur eines gotischen Flügelaltars. Jesus ist als Weltenherrscher (PANTOKRATOR) dargestellt. Er hält die Weltkugel als Fruchtbarkeitssymbol in der Hand.

 

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Das Taufbecken