40 Jahre Schützenschwegler


Startzeit: 24/09/2023 09:00h

Endzeit: 24/09/2023 11:00h

Veranstaltungsort: Pfarre Peter & Paul

Die Tiroler Schützenschwegel

Eines der ältesten und urtümlichsten Instrumente ist die Schwegelpfeife. Diese einfache, hölzerne Querflöte, die seit dem 12. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum nachweisbar ist, hat sich im Alpenland, besonders im Salzkammergut aber auch in Tirol, bis heute in der Überlieferung erhalten. Die Pfeifen werden vom Drechsler erzeugt meistens aus Birnbaum, Zwetschke, Buchs oder Pfaffenkappl, die besten aber aus Eibe. Die Bohrung ist zylindrisch oder konisch. Mit nur sechs Grifflöchern kann eine Tonreihe von zweieinhalb Oktaven gespielt werden. Der Klang ist schrill und durchdringend, daher mit Begleitung einer Rührtrommel für die Tanzmusik und Marschmusik besonders geeignet.

Die Schützenkompanie Telfs hat sich dieser alten Tradition angenommen.

Seit 1983 begleiten die Telfer Schützenschwegler die Ausrückungen der Kompanie.

Besonders verdient gemacht um die Tiroler Schwegelweisen hat sich Adalbert Koch. In seinem Heft „Die Tiroler Schützenschwegel“ hat er zahlreiche Marschweisen für Schwegel und Trommel gesammelt. Karl Horak hat dieses Werk überarbeitet, in die heute übliche Schreibweise in D-Dur gebracht und durch zahlreiche weitere Melodien, Tänze und Jodler ergänzt.

Der Fortbestand der Schwegelpfeife wäre aber nicht denkbar ohne den Schwegelvater Hausa Schmidl, Orgelbauer und Tischlermeister aus Heiligenblut, zuletzt ansässig in Treffen bei Villach. Er hat tausende Instrumente erzeugt, sowohl in der Tiroler Form, nach der Vorlage einer alten Schwegelpfeife aus Nordtirol, als auch in der Salzkammergutform. Seine guten Instrumente, die er als großer Idealist auch sehr billig verkaufte, werden heute im gesamten Alpenraum und darüber hinaus gespielt. Am Ostermontag des Jahres 1999 ist er hochbetagt im Alter von 94 Jahren verstorben. Bis zum Schluss hat er an seinen Schwegelpfeifen gearbeitet.